Der Dampf hing wie ein Geheimnis in der Luft, als die beiden unter der Dusche standen, Schulter an Schulter, als gehörte der Raum ihnen allein. Wasser perlte, Gelächter prallte von den Fliesen ab, und irgendwo zwischen Shampoo-Duft und warmer Feuchtigkeit lag dieses stille Einverständnis: Heute wird nichts ernst genommen. Die Nylons hatten sie nicht ausgezogen – aus Prinzip. Fein schimmernd, dunkel und trotzig widersprachen sie jeder Regel von Vernunft und Badezimmeretikette. Das Wasser ließ sie glänzen, zeichnete Linien nach, als wären sie eigens dafür gemacht, im Licht zu spielen. „Völlig unsinnig“, sagte die eine. „Aber großartig“, erwiderte die andere und grinste. Die Nylons klebten ein wenig, spannten ein wenig, und genau das machte ihren Charme aus. Sie waren kein Accessoire mehr, sondern eine Haltung: frech, selbstbewusst, ein kleines modisches Nein zur Erwartung. Zwischen Lachen und neckischen Blicken war klar – das hier war kein Moment für Ei